Wuppertal hat den ersten von insgesamt zehn Brennstoffzellenbussen erhalten. Die nächsten fünf wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge des Herstellers Van Hool werden im Januar von den Stadtwerken WSW erwartet, und die restlichen im Februar. Auch Köln soll 30 Wasserstoffbusse erhalten. Im französischen Pau wurde kürzlich das erste mit Wasserstoff betriebene BRT-System der Welt mit Van Hool Bussen eingeführt.
Ein Depot für Brennstoffzellenbusse wurde am Nächstebreck-Busbahnhof eingerichtet. Dort hat WSW die Werkstätten für die Wartung der Elektrofahrzeuge umgerüstet und das Werkstattpersonal entsprechend geschult. Die Betankungsanlage wird derzeit in der AWG-Abfallverbrennungsanlage installiert. Dort produzieren WSW und AWG den Wasserstoff in einem Elektrolyseur unter Verwendung von Strom aus der Müllverbrennung. Die Anlage soll im Februar in Betrieb gehen. In der Zwischenzeit wird WSW eine Betankungsanlage in Düsseldorf nutzen.
Das gesamte Projekt mit einem Budget von 12 Millionen Euro wird von der EU im Rahmen der Programme JIVE, MEHRLIN und JIVE2, dem Bundesförderprogramm NIP2 sowie vom Land NRW mit VRR-Mitteln finanziert. Die Gesamtkosten für das Wasserstoffprojekt belaufen sich auf 12 Millionen Euro, wovon 5,5 Millionen Euro für den Bau der Wasserstoffproduktionsanlage und 6,5 Millionen Euro für den Kauf der Fahrzeuge sind. Durch den Einsatz der zehn Brennstoffzellenbusse können jährlich fast 700 Tonnen CO2 im Vergleich zu Dieselbussen eingespart werden.
Die Brennstoffzellenbusse von Van Hool, Modell A330 FC, bieten Platz für bis zu 75 Passagiere. Die 12 Meter langen Fahrzeuge wiegen 14 Tonnen und sind mit einer 85-Kilowatt-Brennstoffzellenbatterie (von Ballard Power Systems) und einer LTO-Batterie ausgestattet. Die Wasserstoffproduktionsanlage hat eine Kapazität von 1 Megawatt und kann die zehn Brennstoffzellenbusse mit 425 Kilogramm Wasserstoff betanken. WSW und AWG nutzen kostengünstigen Strom aus ihrer eigenen Abfallverbrennungsanlage, um die Kraftstoffkosten für die elektrische Busflotte niedrig zu halten. “Mit dem Wasserstoffprojekt machen wir den öffentlichen Nahverkehr in Wuppertal umweltfreundlicher und reduzieren Schadstoffemissionen. Dabei profitieren wir von der Zusammenarbeit mit AWG”, sagt WSW mobil Geschäftsführer Ulrich Jäger.