Letztes Spiel für DFB-Kapitän Popp: “Dann werden die Tränen fließen”

nrwheute
4 Min. Lesezeit

Alexandra Popp: Abschied einer Legende – Ein bewegendes Kapitel im Frauenfußball geht zu Ende

Alexandra Popp: Ein Abschied von Legendenformat

Wenn das Ende naht, beginnt die Reflexion. Das gilt auch für Alexandra Popp. Die 33-jährige Fußballerin blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die ihren Ursprung am 17. Februar 2010 in einem Länderspiel gegen Nordkorea fand, als sie mit wackelnden Knien auf das Spielfeld trat und für ihre ersten internationalen Erfolge sorgte. Nun, mehr als 14 Jahre später, steht sie vor ihrem letzten großen Auftritt im deutschen Nationaltrikot – ein Abschied, der für viele emotionale Momente sorgen wird.

Ein emotionaler Rückblick

Am 18. Oktober, im entscheidenden Spiel gegen Australien, wird Popp endgültig die Fußballbühne verlassen. Nach 145 Länderspielen und 67 Toren hat sie sich als Kapitänin und herausragende Spielerin etabliert. "Egal wie, ich werde entweder kalt bleiben oder in Tränen ausbrechen", gesteht sie, als sie über ihren geplanten Abschied nachdenkt.

Mehr als nur eine Torjägerin

Popp ist weit mehr als nur eine außergewöhnliche Stürmerin; sie ist ein Motor des Teams, eine Meinungsführerin und eine bekannte Persönlichkeit in den Medien. Almuth Schult beschreibt sie im ARD-Dokumentarfilm "Ende einer Legende" als eine Person, die nie gezögert hat, ihre Stimme zu erheben und Veränderungen voranzutreiben. "Mit ihrem Charakter, ihrem Spielstil und ihrer Kraft ist sie ein enormer Verlust", betont Schult.

Vielseitigkeit auf dem Platz

Ehemaliger Nationaltrainer Horst Hrubesch hebt Pops Vielseitigkeit hervor: "Sie ist eine der besten Kopfballspielerinnen der Welt und bringt sich immer für die Mannschaft ein." Egal ob im Sturm, im zentralen Mittelfeld oder auf dem linksaußen Platz, "Poppi", wie sie liebevoll genannt wird, zaubert immer wieder ihre Fähigkeiten auf den Rasen.

Ein romantisches Ende

Für Popp ist es ein besonderes Schicksal, dass ihr letztes Länderspiel in Duisburg stattfindet – genau dort, wo alles begann. Nach einer erfolgreichen Karriere, darunter sieben deutsche Meisterschaften und mehrere Auszeichnungen, plant die gebürtige Witten-Anhängerin, ihre Fußballschuhe an den Nagel zu hängen und vielleicht sogar als Zootierpflegerin zu arbeiten.

Verletzungen und Comebacks

Trotz ihrer Erfolge war der Weg nicht immer leicht. Pops intensive Spielweise führte zu zahlreichen Verletzungen, vom Meniskusriss bis hin zu Gelenkschäden. "Ich habe einen hohen Preis für meinen Spielstil gezahlt", gibt sie zu. Diese körperlichen Herausforderungen führten dazu, dass sie sowohl die Europameisterschaft 2013 als auch 2017 verpasste, dennoch kämpfte sie sich immer wieder zurück.

Erfolge und unerfüllte Träume

Ihre Karriere war geprägt von Höhen und Tiefen: Olympic Gold 2016 in Rio, die Vize-Meisterschaft 2022 und unvergessliche Momente, wie ihr Doppeltorschießen im Halbfinale gegen Frankreich. Doch bei anderen großen Turnieren, insbesondere den Weltmeisterschaften, blieb der große Traum oft unerfüllt. Die Enttäuschung war 2023 groß, als Deutschland in der Gruppenphase ausschied, obwohl Popp eine herausragende Leistung zeigte.

Der letzte Tanz

Obwohl der Rücktritt nahte, fühlte sich Popp fast bis zum Ende bereit, noch einmal für ihr Land zu kämpfen. Doch kurz vor ihrem letzten Spiel sagt sie: "Mein Feuer ist fast erloschen." Dennoch will sie diese letzte Gelegenheit nutzen, um noch einmal die Emotionen und die Liebe zu spüren – genau dort, wo alles begann.

Fazit

Alexandra Popp wird als eine der größten Fußballerinnen der deutschen Geschichte in Erinnerung bleiben. Ihr Mut, ihre Durchhaltevermögen und ihr unermüdlicher Einsatz werden nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern auch in den Herzen ihrer Fans weiterleben. Ein bewegendes Kapitel schließt sich, und wir verabschieden uns von einer Legende – und werden ihre unvergesslichen Momente im Fußball für immer ehren.

Teile diesen Artikel
Hinterlasse einen Kommentar

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *