Zufriedenheit mit der Pandemiebewältigung variiert von Region zu Region

nrwheute
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Der Soziologieprofessor Dr. Simon Kühne an der Universität Bielefeld am Zentrum für Unsicherheitsstudien (CeUS) forscht zur Zufriedenheit mit dem Pandemiemanagement in Deutschland. Gemeinsam mit Kollegen analysierte er, wie 6700 Menschen im Jahr 2020 auf eine bundesweite Umfrage zu ihrer Einstellung zu den Maßnahmen während der Covid-19-Pandemie reagierten. Zu Beginn des Jahres 2021 wurden 6000 dieser Befragten erneut kontaktiert. Die Analyse lieferte Erkenntnisse, die bei der Bewältigung zukünftiger Krisen hilfreich sein könnten. In diesem Interview erklärt Simon Kühne, unter welchen Umständen die öffentliche Zufriedenheit am höchsten ist und welche Lehren man daraus ziehen kann.

Die Covid-19-Pandemie brachte die Menschen weltweit in eine beispiellose Extremsituation. Die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen mit den damit verbundenen Einschränkungen des Alltags stießen in der deutschen Bevölkerung nicht immer auf Verständnis und Akzeptanz. Entsprechend reagierte nicht überall auf dieselbe Weise auf die vorgeschriebenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und deren Bereitschaft, sich an die Richtlinien zu halten, war unterschiedlich. Dies war der Ausgangspunkt für eine Studie zur Zufriedenheit mit dem Pandemiemanagement und der Einhaltung von Maßnahmen im Gesundheitswesen, die in der Zeitschrift PLOS One veröffentlicht wurde. Die Studie stellte die Frage: Wie wirkt sich die Zufriedenheit mit den Bemühungen der Regierung bei der Bewältigung der Covid-19-Krise auf die Einhaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus?

Die Unterschiede in der Zufriedenheit mit dem Pandemiemanagement in Ost- und Westdeutschland unterschieden sich signifikant, erklärt Professor Dr. Simon Kühne. Bei einer Analyse stellten sich aber auch Unterschiede auf Landes- und kommunaler Ebene heraus. Selbst in Deutschland wurden in Bezug auf die Regulierung des sozialen Lebens, Kontakte und vorgeschriebene Hygienemaßnahmen unterschiedliche Wege verfolgt.

Kühne erklärt, dass regionale Unterschiede in Deutschland deutlich wurden, nicht nur zwischen Bundesländern, sondern auch auf regionaler Ebene. Trotz internationaler Vergleiche bleibt es schwer zu sagen, welchen Einfluss eine „deutsche Mentalität“ auf das Krisenmanagement haben könnte. Es handelt sich um das erste Mal, dass die Bevölkerung in Deutschland mit vielen Maßnahmen und Verhaltensweisen konfrontiert wurde, die sie in dieser Form noch nicht kannte. Wichtige Aspekte der Studie waren die Erstellung einer zuverlässigen Datenbank in den Sozialwissenschaften für mögliche zukünftige Krisen sowie die Erforschung von Themen wie Prävalenz, Gesundheitsverhalten, Arbeitsmarkt und soziale Kohäsion.

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