Die Stahlindustrie ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Volkswirtschaften und sowohl in vielen Endprodukten als auch in Infrastrukturen, die globale Gesellschaften unterstützen, eingebettet. Aufgrund begrenzter Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2-Emissionen durch aktuelle Technologien erfordert der Stahlsektor eine tiefgreifende Transformation. Dies gestaltet sich schwierig, da eine Umgestaltung des Produktionsprozesses hin zur Dekarbonisierung weder die Produktionskosten senkt noch die Produktqualität erhöht und somit keine Anreize für entsprechende Investitionen schafft.
Aufgrund der Vernetzung der Stahlindustrie im Kontext des Außenhandels sowie von Klimaverträgen auf makroökonomischer Ebene wird eine ambitionierte Dekarbonisierungspolitik auch eine internationale Auswirkung haben. Die Dekarbonisierung der globalen Stahlproduktion könnte durch einen sektoralen Klimaclub erleichtert werden, der sich intensiv durch transnationale Zusammenarbeit mit technischen, wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten befasst. Die Autoren untersuchen globale Trends wie das Bekenntnis großer Stahlproduzenten zum Netto-Null-Emissionsziel, politische Veränderungen in industrialisierten Ländern und Projekte zur grünen Stahlproduktion. Sie schlussfolgern, dass ein Klimaclub glaubwürdige langfristige Ziele durch internationale Zusammenarbeit setzen könnte, gestützt von starkem Regierungsbekenntnis und geeigneten Richtlinien.
Die Mitgliedsländer eines solchen Clubs sollten nationale Transformationswege definieren, die bis 2050 weltweit zu CO2-Neutralität führen und in industrialisierten Ländern viel früher erreicht werden.