Brücken bauen an der Universität

nrwheute
2 Min. Lesezeit

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es bereits einige sogenannte akademische Beratungszentren, in Berlin und anderswo, die Informationen für Studieninteressierte und Studierende bereitstellten – ähnlich den allgemeinen akademischen Beratungs- und Beratungszentren von heute. Später, in den 1960er Jahren, entstand eine zunehmende Anzahl von Institutionen, die die mit dem Studium verbundenen Belastungen erkannten und psychologische Beratung anboten. Wie wurde das ZSB an der Universität Bielefeld bei seiner Gründung im Jahr 1973 konzipiert?

Wolfgang Neumann: Obwohl das ZSB – das übrigens ursprünglich als ‘Zentrale Studienberatung’ bezeichnet wurde – von Anfang an als integriertes Beratungszentrum konzipiert und gestaltet wurde und allgemeine sowie psychologische Dienstleistungen anbietet, lag unser anfänglicher Schwerpunkt tatsächlich mehr auf psychotherapeutischer Beratung. Die Universität wollte das ZSB ganz klar haben, aber zu dieser Zeit waren psychotherapeutische Beratungsdienste an Universitäten nicht ganz unumstritten, da es unter anderem Fragen der Finanzierung gab. Aber an der Universität Bielefeld stand nie wirklich zur Diskussion, das ZSB abzuschaffen, und mit Ausnahme einiger Streitigkeiten habe ich mich hier immer sehr unterstützt gefühlt.

Ruth Großmaß: Als ich 1976 im ZSB zu arbeiten begann, legte das Rektorat einen größeren Schwerpunkt auf Aufgaben im Bereich der allgemeinen Studienberatung für meine Rolle. Daher habe ich mich sehr in diesem Bereich engagiert, und seitdem haben wir zum Beispiel Workshops zu Studienfertigkeiten und Fortbildungen für Fachberater durchgeführt. Ein weiterer Aspekt, den ich im ZSB stärker in den Fokus gerückt habe, war die Betonung von Frauenfragen. Dies lag sicherlich auch daran, dass ich die erste weibliche Beraterin im Beratungsteam war. Es gab auch zwei weibliche studentische Mitarbeiter und eineinhalb Stellen in der Büroverwaltung, die von Frauen besetzt waren – das Herz des ZSB war sozusagen weiblich.

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