Der Prozess gegen einen 27-jährigen syrischen Mann, der des Mordes und versuchten Mordes beschuldigt wird, begann am Montag vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Bundesanwälte haben ihn am 30. August mit einem Mord und drei versuchten Morden sowie schwerer Körperverletzung in Verbindung mit zwei Verbrechen angeklagt, die sich im April dieses Jahres neun Tage auseinander in der westlichen Industriestadt Duisburg ereigneten. Der Angeklagte, der sich als IS identifiziert, zeigte mehrmals Handzeichen der radikalislamischen Terrorgruppe “Islamischer Staat”, als er in den Gerichtssaal geführt wurde, und weigerte sich, aufzustehen, als der Richter eintrat.
Der Angeklagte ist ein selbsternannter Dschihadist, der die liberale Gesellschaft ablehnt und sich entschlossen zeigte, so viele “Ungläubige” wie möglich im Namen des IS zu töten. Die Anklage lautet, dass der Angeklagte glaubt, dass diejenigen in Deutschland, die nicht nach den Regeln der Scharia leben, getötet werden sollen. Daher argumentieren sie, dass seine Handlungen als direkter Angriff auf das liberale-demokratische System Deutschlands angesehen werden können. Er wird beschuldigt, am 9. April einen zufälligen 35-jährigen Fußgänger in der Innenstadt von Duisburg mit einem Messer angegriffen zu haben, und neun Tage später plante er, in einem örtlichen Fitnessstudio “so viele Männer wie möglich” zu töten.
Bei diesem Angriff im Fitnessstudio stach er drei verschiedene Personen in die Brust, wobei einer lebensgefährliche Verletzungen erlitt und tagelang in kritischem Zustand blieb. Der Angeklagte wurde dann von einem vierten Helfer von hinten angegriffen und stach ihm zweimal in den Oberschenkel. DNA-Spuren auf dem Schuh des Syrers ermöglichten den Behörden eine schnelle Verbindung zwischen diesem Angriff im Fitnessstudio und dem vorherigen Angriff in der Stadt herzustellen. Der Prozess umfasst insgesamt 18 Verhandlungstage und soll im Januar 2024 abgeschlossen sein.
