Als im Jahr 2021 Städte und Gemeinden in Deutschland von Überschwemmungen heimgesucht wurden, wurde der verheerende Einfluss des Klimawandels für einen Großteil der deutschen Bevölkerung deutlich. Monika Hallstein war eine von denjenigen, die dadurch zum Handeln motiviert wurde und beschloss, ihre Expertise im Städtebau zu nutzen, indem sie sich der örtlichen Verwaltung in Bonn anschloss. Die Stadtverwaltung Bonn war schon lange Verfechterin klimabewusster Politik, und ihr Bekenntnis zum Klimanotstand im Jahr 2019 führte zu proaktiven Maßnahmen mit dem Ziel, Bonn bis 2035 klimaneutral zu machen.
Um dieses Ziel zu erreichen, war ein umfassender Plan erforderlich, der mit Hilfe von Fachleuten, Ingenieuren und Akademikern erstellt wurde. Der Bonner Klimaplan definiert die ersten wichtigen Aktivitäten, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden sollen. Eine entscheidende Gruppe, die die Stadt für den Erfolg oder Misserfolg des Plans als unverzichtbar erachtete, waren die örtlichen Bewohner. Zur Einbindung dieser Gruppen und zur Einholung ihrer Meinungen und Ideen für die Zukunft wurden zwei Schlüsselstrategien entwickelt: „Bonn for Future“ und der „Bonn Klimapreis“.
Monika Hallstein betont die entscheidende Rolle lokaler Maßnahmen im Kampf gegen die globale Klimakrise und hebt die Bedeutung der Beteiligung der Bürger und ihrer Ideen hervor. Um sicherzustellen, dass alle Bevölkerungsgruppen an Bonns klimatischer Zukunft mitwirken konnten, wurde ein besonderes Augenmerk auf eine inklusive Ansprache gelegt. Dabei wurden gezielt Personen angesprochen, die sich normalerweise nicht mit Klimafragen beschäftigen, wie z.B. Migranten und Bewohner aus ärmeren Gebieten. Um eine Vielzahl von Stimmen zu hören und zu repräsentieren, wurde eine direkte und personalisierte Ansprache über das Melderegister der Stadt durchgeführt.
Der Bonner Klimapreis wurde als wichtige Initiative in der breiteren Klimastrategie der Stadt konzipiert, um lokale Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit zu würdigen und zu belohnen. Der Preis konzentriert sich insbesondere auf Projekte, die konkrete Ergebnisse und Potenzial zur Reproduktion zeigen. Ziel war es, die lokalen Bemühungen sichtbar zu machen und weitere Bewohner und Organisationen zu ermutigen, ihre Umweltbedenken in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Im ersten Jahr zog der Bonner Klimapreis vielfältige Bewerber und Ideen an, was die Verpflichtung der Stadt verdeutlichte, eine breite Bevölkerungsschicht in den Klimaschutz einzubeziehen.