In Bezug auf die Ernennung der Leiter seiner Patentkammern und Senate entscheiden sich die regionalen und oberlandesgerichte in Düsseldorf traditionell für Patentrichter mit Erfahrung und langjähriger Erfahrung in Patentsachen. Stephan Fricke, der das langjährige 2. Zivilsenat übernimmt, ist seit 1998 Richter in Düsseldorf. Die Position wurde zuvor von Thomas Kühnen besetzt, der offiziell morgen in den Ruhestand tritt. Das Gericht gab heute bekannt, dass Fricke zum Vorsitzenden Richter des Senats ernannt wurde. Der 58-Jährige folgt also in großen Fußstapfen.
Stephan Fricke wurde 1995 Richter. Drei Jahre später begann er seine Arbeit am Landgericht Düsseldorf in Patentstreitigkeiten. Im August 2000 wurde er stellvertretender Vorsitzender Richter am 4. Zivilsenat, wechselte jedoch 2002 zum Oberlandesgericht der Stadt, wo er von 2008 bis 2020 mit Thomas Kühnen im 2. Zivilsenat zusammenarbeitete. Fricke war sieben Jahre stellvertretender Vorsitzender Richter am 2. Zivilsenat. 2021 wechselte Stephan Fricke als stellvertretender Vorsitzender Richter zum 15. Zivilsenat. Ulrike Voß leitet den Senat, der für Patentstreitigkeiten zuständig ist.
Anders als Ulrike Voß und Thomas Kühnen zuvor hat Fricke jedoch nie eine der drei Patentkammern des Landgerichts Düsseldorf geleitet. Andere Vorsitzende Richter der Düsseldorfer Patentkammern wie Peter Meier-Beck, Klaus Grabinski oder Tim Crummenerl wechselten nicht zum Oberlandesgericht, sondern zum 10. Zivilsenat am Bundesgerichtshof, der ebenfalls für Patentsachen zuständig ist. In seiner langen Karriere war Stephan Fricke an einer Reihe wichtiger Entscheidungen beteiligt, wie z.B. dem “No more Wild West” -Urteil des 2. Zivilsenats im Streit zwischen Unwired Planet und Huawei im Jahr 2019.
Thomas Kühnen wird morgen offiziell in den Ruhestand treten. Während einer Zeremonie werden ihm viele seiner Richterkollegen und Anwälte eine Gedenkpublikation überreichen.