Kasper König, wegweisender Kurator und Mitbegründer der Skulptur Projekte Münster, stirbt im Alter von 80 Jahren.

nrwheute
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Der international renommierte deutsche Kurator Kasper König, Mitbegründer der Skulptur Projekte Münster und einer der einflussreichsten Ausstellungsmacher zeitgenössischer Kunst seiner Ära, ist im Alter von 80 Jahren in Berlin verstorben, wie das Museum Ludwig in einer Pressemitteilung bekannt gab. Es wurde keine Todesursache genannt. König “prägte den Kunst-Diskurs der letzten fünf Jahrzehnte wie kein anderer”, so das Museum Ludwig in Köln, wo er von 2000 bis 2012 als Direktor tätig war. Das Museum trauert um “den Verlust eines großzügigen, unabhängigen, humorvollen, energiegeladenen Menschen, der uns immer mit seiner Begeisterung für Kunst mitriss”.

Geboren 1943 in Mettingen im Nordwesten Deutschlands, begann König seine Karriere als Praktikant in der Galerie Rudolf Zwirner in Köln. Dort lernte er Künstler aus dem Rheinland kennen, darunter Joseph Beuys, Sigmar Polke und Gerhard Richter, der später bei Königs Hochzeit als Trauzeuge fungierte. 1963 ging er nach London, um in kommerziellen Galerien zu arbeiten und Vorlesungen am Courtauld Institute zu besuchen. 1965 führte ihn seine Arbeit nach New York, wo er hauptsächlich bis 1978 lebte und ein umfangreiches internationales Netzwerk aufbaute. Im Alter von 23 Jahren kuratierte er seine erste Ausstellung – eine Claes Oldenburg Schau in Stockholm.

Das erste Skulptur Projekte Münster, das König und Klaus Bussmann konzipierten, fand 1977 statt und wurde als Möglichkeit betrachtet, die Bevölkerung der Stadt mit moderner und zeitgenössischer Kunst vertraut zu machen. Künstler wurden eingeladen, sich einen Ort in der Stadt auszusuchen, um eine Skulptur zu installieren. Die Veranstaltung findet alle zehn Jahre statt und ist zu einem wichtigen Bestandteil der Identität und des internationalen Profils der Domstadt geworden. König kehrte 1978 nach Deutschland zurück und lehrte zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf ab 1984 und ab 1988 als Professor an der Städelschule in Frankfurt, die er ab 1989 als Rektor leitete.

König war viermal verheiratet; mit Ilka Schellenberg, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hatte; dann mit Edda Köchl, einer Schauspielerin und Illustratorin und Mutter seines jüngeren Sohnes; mit Barbara Weiss, einer Berliner Kunstdealerin, die 2016 verstarb; und schließlich mit Heidi Specker, einer in Berlin ansässigen Künstlerin. Königs Söhne Leo und Johann sind beide Kunsthändler – Leo in New York und Johann in Berlin.

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