Massive Kürzungen in der deutschen Stahlindustrie: Bildung unabhängiger Aktionskomitees!

nrwheute
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Am Dienstag, den 30. April, werden voraussichtlich etwa 10.000 Stahlarbeiter von Thyssenkrupp und HKM aus Duisburg, Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen sowie den Regionen Siegerland und Sauerland im MSV Duisburg Stadion zusammenkommen, um gegen die angekündigten Kürzungen von tausenden Arbeitsplätzen zu protestieren. Bei einer gemeinsamen Betriebsversammlung werden sie sich nicht vor radikalen Reden der IG Metall-Gewerkschaft und ihrer Betriebsratsvertreter scheuen. Aber in Wirklichkeit sind sie es, die die Einschnitte umsetzen werden. Die Versammlung wird lediglich dazu dienen, das Geschäft abzusegnen. Die Gewerkschaftsleiter haben bereits ihre Zustimmung gegeben.

Der Mechanismus, durch den Hunderttausende von Arbeitsplätzen in den Kohle- und Stahlindustrie zerstört wurden, sieht vor, dass von der IG Metall oder der IGBCE Bergbau-, Chemie- und Energiegewerkschaft unterzeichnete Entscheidungen zur Schließung und Verkleinerung von Werken getroffen werden. Nicht ein einziger Arbeitsplatz wurde aufgrund von Zwangsbeendigungen zerstört. Stattdessen muss jede Entscheidung zur Schließung und Verkleinerung von der IG Metall oder der IGBCE mitunterzeichnet werden. Dies ist auch bei Thyssenkrupp Stahl der Fall, wo seit Jahren tausende von Arbeitsplätzen auf stille Art und Weise gekürzt wurden.

Auf globaler Ebene sind massive Kürzungen in der deutschen und europäischen Stahlindustrie inmitten erhöhter internationaler Wettbewerbs- und Kriegsbedingungen im Gange. Die sinkende Nachfrage aus der Automobilindustrie, dem wichtigsten Kunden der Stahlindustrie, ist hauptsächlich für die niedrigere Auslastung der europäischen Stahlwerke verantwortlich. Die Herstellung von Stahl in Deutschland fiel auf 32,8 Millionen Tonnen im letzten Jahr, dem niedrigsten Stand seit dem Krisenjahr 2009.

Ein entscheidender Schritt gegen die Abwälzung von Milliarden Euro an Kriegskosten auf die Arbeiterklasse ist die Gründung eigenständiger Aktionskomitees außerhalb der IG Metall in allen Unternehmen und an allen Standorten. Diese müssen sich vernetzen und den Kampf organisieren – in Deutschland, Europa und international.

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