Zwei Männer, die angeblich versuchten, die Familie des Formel-1-Großen Michael Schumacher zu erpressen, wurden in diesem Monat festgenommen, sagten deutsche Staatsanwälte. Die Staatsanwälte in der westdeutschen Stadt Wuppertal gaben an, dass die Verdächtigen Mitarbeitern der Familie gesagt hatten, dass sie Dateien besitzen, die die Familie nicht veröffentlichen möchte. Die beiden Männer forderten angeblich eine Zahlung von mehreren Millionen Euro oder sagten, sie würden die Dateien anderweitig im Darknet veröffentlichen.
Als angeblichen Beweis schickten die Verdächtigen einige Dateien an die Familie, gaben die Staatsanwälte an. Sie gaben keine weiteren Details zum Inhalt der Dateien bekannt. Dank “technischer Maßnahmen” konnten die Ermittler die Verdächtigen, einen Vater und einen Sohn aus Wuppertal im Alter von 53 und 30 Jahren, die in einem anderen Fall beide auf Bewährung sind, aufspüren. Sie wurden am 19. Juni auf dem Parkplatz eines Supermarkts in der zentralen Stadt Gross-Gerau festgenommen und befinden sich in Haft. Ihre Namen wurden nicht bekannt gegeben, um deutsches Datenschutzgesetz zu entsprechen.
“Wenn sie verurteilt werden, droht ihnen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren”, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert laut dpa. Schumacher erlitt im Dezember 2013 bei einem Skiunfall in den französischen Alpen in Méribel eine lebensbedrohliche Kopfverletzung. Seit seiner Verlegung aus dem Krankenhaus im September 2014 wird der siebenmalige F1-Weltmeister privat in einem Familienhaus in der Schweiz gepflegt. Der 55-Jährige trat 2012 nach dem Gewinn von 91 Rennen und fünf aufeinanderfolgenden Titeln mit Ferrari von 2000 bis 2004 aus der F1 zurück. Seine anderen beiden Titel gewann der deutsche Fahrer mit Benetton in den Jahren 1994 und 1995.