Neuer Wirkmechanismus tötet Krebszellen

nrwheute
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Ein Team unter der Leitung von Johannes Karges hat einen neuartigen Metallkomplex entwickelt, der eine Form des programmierten Zelltods in Krebszellen auslöst, die vor Kurzem identifiziert wurde. Die Forschung wurde in der Gruppe für Medizinische Anorganische Chemie von Dr. Johannes Karges in Zusammenarbeit mit Doktorand Nicolás Montesdeoca und zwei Bachelorstudenten, Lukas Johannknecht und Elizaveta Efanova, durchgeführt, mit Unterstützung von Dr. Jaqueline Heinen-Weiler vom Medizinischen Bildgebungszentrum der Ruhr-Universität Bochum.

In programmiertem Zelltod initieren bestimmte Signalmoleküle ein Art Selbstmordprogramm, um Zellen kontrolliert absterben zu lassen. Apoptose ist ein bekannte Mechanismus des programmierten Zelltods. Ferroptose ist ein weiterer Mechanismus, der erst kürzlich entdeckt wurde und sich durch die Akkumulation von Lipidperoxiden auszeichnet. Johannes Karges und sein Team entwickelten einen kobalthaltigen Metallkomplex, der in den Mitochondrien der Zellen akkumuliert und reaktive Sauerstoffspezies erzeugt, genauer gesagt Hydroxidradikale. Diese Radikale greifen mehrfach ungesättigte Fettsäuren an, was zur Bildung großer Mengen von Lipidperoxiden führt und somit Ferroptose auslöst.

Die Forscher aus Bochum konnten zeigen, dass der Kobaltkomplex Ferroptose in Tumorzellen auslöst und das Wachstum künstlich erzeugter Mikrotumoren verlangsamt. Dennoch steht dennoch ein langer Weg bevor, bevor diese Forschungsergebnisse zu einem Medikament führen. Der Metallkomplex muss zuerst in Tierversuchen und klinischen Studien wirksam sein. Darüber hinaus greift die Substanz derzeit nicht selektiv Tumorzellen an, sondern würde auch gesunde Zellen schädigen. Dies bedeutet, dass Forscher einen Weg finden müssen, den Kobaltkomplex so zu verpacken, dass er nur Tumorzellen schädigt.

Johannes Karges wird durch ein Liebig-Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie sowie den Life Sciences Bridge Award der Aventis Foundation und den Paul Ehrlich & Ludwig Darmstaedter Förderpreis 2024 gefördert.

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