Aktionsplan für verbesserte Daten zu Migration und Gesundheit

nrwheute
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Die Erfassung von Gesundheitsdaten von Migrantinnen und Flüchtlingen in europäischen Ländern zeigt eine lückenhafte und uneinheitliche Situation. Eine Studie, die in der Fachzeitschrift The Lancet Regional Health Europe veröffentlicht wurde, präsentiert einen Aktionsplan, um die Datenlage zu verbessern. Dieser Plan beinhaltet die Verwendung von Methoden, die den Datenschutz gewährleisten und es ermöglichen, Daten aus verschiedenen Quellen zu verknüpfen. Forscherinnen, UN-Organisationen, Regierungsvertreter*innen und europäische Institutionen haben an der Analyse teilgenommen, die von Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr und Dr. Soorej Jose Puthoopparambil geleitet wurde.

Mit dem Anstieg der globalen Mobilität steigt auch der Anteil von Migrantinnen und Flüchtlingen in den Gesundheitssystemen europäischer Länder. Die vorhandenen Datensysteme können jedoch laut der Studie nicht angemessen mit dieser steigenden Mobilität umgehen, was dazu führt, dass die gesundheitlichen Bedürfnisse unzureichend erfasst werden. Der Bielefelder Gesundheitswissenschaftler Kayvan Bozorgmehr betont die Bedeutung der Gesundheitsdaten für das Wohlbefinden und die Gerechtigkeit, da Ungleichheiten durch fehlende Daten entstehen können. Es wird festgestellt, dass Gesundheitssysteme sicherstellen sollten, dass Migrantinnen und Flüchtlinge in die Datenerfassung einbezogen werden, um eine inklusive Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Die Studie bezieht sich auf migrationsbezogene Gesundheitsdaten aus allen 53 Ländern der europäischen WHO-Region, in denen etwa 36 Prozent aller internationalen Migrant*innen leben. Es wird argumentiert, dass die Vernachlässigung von Migration und Vertreibung in der Politik zu den bestehenden Datenlücken beiträgt. Ein Aktionsplan wird vorgeschlagen, um die Datenerfassung zu verbessern, indem systematische Erfassungsmethoden, Datenschutz und Datenintegration, inklusive Erhebungsmethoden und Partizipation der Betroffenen in die Entscheidungsfindung integriert werden. Dieser Plan wurde von der Lancet Migration European Hub-Untersuchung entwickelt, die verschiedene Akteure zusammenbringt, um Erkenntnisse aus Wissenschaft, Politik und Praxis zu kombinieren.

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