Das Werk von Astrid Styma greift das weibliche Porträt als primäres Motiv auf und taucht den Betrachter in die emotionalen Erfahrungen des Körpers ein. Durch den meisterhaften Umgang mit Öl erfasst Styma die Physiognomien mit einem Realismus, der ihre Bedingungen verstärkt. Ihre Heldinnen werden in einem abgeflachten Farbton gegossen, der sowohl distanziert als auch zärtlich ist, ein Zwielicht, das diese Formen in einer halbdunklen, von Verletzlichkeit durchdrungenen Umgebung einfängt. In ihrer Arbeit finden wir eine Zärtlichkeit, die sowohl greifbar verletzlich als auch nachdenklich entschlossen ist.
In dieser neuesten Serie sind die Figuren oft in emotionale Verstrickungen versunken. In sich selbst zusammengekauert, zeigen sie Momente tiefer Selbstreflexion. In ihrer häuslichen Einsamkeit erleben wir sie in den Gesten des alltäglichen Nachdenkens. Diese einfachen Handlungen geben der Künstlerin Gelegenheit, ihren charakteristischen Realismus voranzutreiben und die Vertiefungen und Falten der Gelenke mit körperlicher Klarheit einzufangen. Andere Bereiche dieser Figuren driften in die Nähe der Abstraktion, kontrastierend zur deutlich artikulierten Realität mit Momenten der Abwesenheit. Dieser magische Realismus entfaltet sich als emotionale Atmosphäre, die die zeitliche Qualität des Gedankenverlustes realisiert.
Astrid Styma hat ihre präzise Herangehensweise an die Figur als Meisterschülerin von Thomas Grünfeld an der Kunstakademie Düsseldorf geschärft. Sie war Künstlerin im Wasps Artists’ Studio in Glasgow und in der Cité Internationale des Arts in Paris. Stymas Arbeit wurde im Salon der Gegenwart in Hamburg, im Mönchengladbacher/ Krefelder Kunstverein, im Kunstmuseum Solingen und im Kunstverein Kölnberg, Köln ausgestellt. Dies ist die zweite Ausstellung der Künstlerin in der Galerie.