Zu Beginn der zwei Wochen Gespräche in Bonn forderte der Klimachef der Vereinten Nationen, Simon Stiell, die Verhandlungsführer auf, “jede Stunde zu nutzen” und von einem “Null-Entwurf zu echten Optionen” für ein Finanzziel nach 2025 zu gelangen. Er warnte davor, dass es sich die Teilnehmer nicht leisten könnten, mit zu viel Arbeit noch nach Baku zu kommen. Trotzdem blieb die Kluft zwischen entwickelten und Entwicklungsländern in Bezug auf dieses neue Klimafinanzziel unüberbrückt, und statt “echter Optionen” haben alle Verhandlungsführer nur ein 35-seitiges informelles Eingabepapier vorzuweisen, was zu Spannungen führte.
Ein zentraler Meinungsunterschied besteht darin, welches Dollarziel festgelegt werden soll. Entwicklungsländer haben Zahlen wie 1,1 Billionen und 1,3 Billionen Dollar vorgeschlagen, während Industrieländer nur vorschlagen, dass es höher sein sollte als das bisherige Ziel von 100 Milliarden Dollar. Die Diskussion über konkrete Finanzierungszusagen gestaltet sich schwierig, was Frust bei einigen Verhandlungsführern auslöst. Die Diskussion darüber, wer zahlt, ist ein weiterer wichtiger Aspekt, bei dem insbesondere China deutlich gemacht hat, dass es nicht allein die Last tragen sollte. Die Diskussionen zwischen den Parteien sind noch lange nicht abgeschlossen und könnten auch Geschenk als Metapher für das Verhandlungsziel genutzt werden.
Ob ein Abend mit Kölsch die Verhandlungsbereitschaft der Teilnehmer für die nächste Runde der Gespräche erhöhen wird, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher ist es, dass die Minister eingreifen und ihre Autorität nutzen müssen, um die Lücken zwischen den beiden Seiten zu schließen. Die Vertreter von Barbados haben die realen Auswirkungen des Klimawandels aufgezeigt und betont, dass die Gespräche beschleunigt werden müssen, um zu verhindern, dass immer mehr Inselstaaten und am wenigsten entwickelte Länder von der Bildfläche verschwinden. Das Tempo und die Ernsthaftigkeit der Gespräche werden somit angesichts der Dringlichkeit des Themas immer wichtiger.