Die Stadt Duisburg in Nordrhein-Westfalen baut ihre Beziehungen zu China weiter aus, was sich insbesondere im Büro der Schulleiterin der Max-Planck-Highschool zeigt. Hier liegen chinesische Sprachlehrbücher auf einem Konferenztisch verstreut, und chinesische Teller sowie ein Miniaturbildschirm schmücken einen niedrigen Tisch in der Nähe. Sogar ein chinesisches Gedicht ziert die Wand. Die Schulleiterin Gabriele Rüken möchte, dass ihre Schüler auf die Zukunft vorbereitet sind und plant daher, dass ab dem nächsten Jahr Schüler ab der siebten Klasse Chinesisch lernen können, neben Französisch und Englisch.
Die Beziehungen zwischen Duisburg und China reichen fast 40 Jahre zurück, als Duisburg und die Binnenhafenstadt Wuhan 1982 Partnerstädte wurden. Heutzutage ist Duisburg vielen Chinesen bekannter als Berlin. Etwa 2.000 chinesische Studierende sind derzeit an der örtlichen Universität eingeschrieben, und 100 chinesische Unternehmen haben in Duisburg Niederlassungen eröffnet. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Duisburg und China sind eng, auch durch Duisburgs Hafen, der sich als wirtschaftlicher Motor erwiesen hat.
Trotzdem war Duisburg einst ein bedeutender deutscher Stahl- und Kohleproduzent, ähnlich wie Wuhan heute, aber als diese Industrien begannen sich zurückzuziehen, verloren viele Einheimische ihre Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote in Duisburg liegt bei etwa 11%, im Vergleich zum deutschen Durchschnitt von nur 3%. Der Hafen von Duisburg ist ein wichtiger Faktor in den wirtschaftlichen Beziehungen zu China. Über die Hälfte des Handels zwischen Europa und China geht über Duisburg. Die Arbeit mit chinesischen Partnern birgt jedoch auch kulturelle Unterschiede und Herausforderungen, denen deutsche Unternehmen gegenüberstehen.
Trotzdem glauben viele Bewohner von Duisburg immer noch, dass sie ihren asiatischen Geschäftspartnern vertrauen können. Die Stadt plant, ihre Smart-City-Infrastruktur mit 5G-Technologie von Huawei auszubauen, was jedoch umstritten ist. Dennoch betont Martin Murrack, Leiter des Digitalisierungsbereichs von Duisburg, dass die Daten auf einem lokalen Server gespeichert werden und niemand sie mit dem chinesischen Unternehmen teilen wird. Letztendlich bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen und Investitionen zwischen Duisburg und China in Zukunft weiterentwickeln werden.