Im kavernösen Keller des Bilker Bunkers, einem Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg in der Innenstadt von Düsseldorf, feiert das Team von groovy events guide the Dorf das zehnjährige Jubiläum des Magazins. Während des Krieges suchten die Deutschen hier Schutz vor der RAF. Heute kommen ihre Nachkommen hierher, um zu feiern. Mit einer Kunstgalerie oben und DJs unten ist dieses labyrinthartige Betonrelikt ein Symbol für Düsseldorfs Transformation – von der Industriemacht des Dritten Reiches zur hippsten Stadt Deutschlands.
Düsseldorf war schon immer eine wohlhabende Stadt, die Schnalle des deutschen Ruhrgebiets. The Dorf hat die Größe eines schlanken Taschenbuchs. Es passt gut in die Manteltasche. Es begann online, aber sein Erfolg führte bald zu einer gedruckten Ausgabe: Kunst, Musik, Mode und viele Unterhaltungsangebote. Es erinnert an die 1980er Jahre, als Bedrucktes noch herrschte. Ich dachte, diese alten Auflistungsmagazine seien alle durch das Internet ausgestorben. Scheint, als hätte ich mich geirrt. Die Leute auf dieser Geburtstagsfeier sind halb so alt wie ich (und doppelt so stylisch wie ich es je war), und die neueste Ausgabe des Dorfes ist voller genauso schicker Veranstaltungen, überall in der Stadt.
Als ich vor 30 Jahren begann, aus Deutschland zu berichten, bin ich kreuz und quer durch dieses komplexe Land gereist, aber ich habe Düsseldorf lange Zeit gemieden. Wie die meisten deutschen Städte wurde es von der RAF flachgebombt und in schrecklicher Eile in tristem modernistischem Stil wiederaufgebaut. Es hatte keine ikonischen Wahrzeichen, keine Must-see-Sehenswürdigkeiten. Es fehlte die dunkle Anziehungskraft Berlins.