Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) hat am Samstag ihr Führungsduo wieder gewählt, nachdem die Partei bei der letzten Europawahl Zugewinne verzeichnen konnte. Trotz Protesten und Zusammenstößen mit der Polizei erreichte die AfD 15,9% der Stimmen und belegte den zweiten Platz bei der Europawahl am 9. Juni. Die Co-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla wurden während der zweitägigen Konvention in Essen einstimmig für weitere zwei Jahre gewählt. Trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten in der Partei erhielten sie große Rückendeckung.
Weidel kritisierte in ihrer Rede die anderen Parteien und erklärte, dass die AfD die “unbeschreiblichen sogenannten Feuerwände” einreißen werde, die gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD errichtet wurden. In Essen war eine starke Polizeipräsenz aufgrund der Proteste gegen die AfD-Konvention zu spüren, die von den lokalen Behörden verhindert werden sollte, jedoch gerichtlich unterlag. Während die Organisatoren von einem Protestmarsch mit 50.000 Teilnehmern sprachen, gab die Polizei keine Schätzung ab. Es kam zu Verhaftungen und die Polizei musste eingreifen, als Demonstranten versuchten, die Veranstaltung zu stören.
Die jüngsten Rückschläge der AfD umfassten Skandale, die zur Entfernung der beiden Spitzenkandidaten aus dem Wahlkampf geführt hatten, sowie den Ausschluss aus der rechtsextremen Gruppe im Europäischen Parlament. Chrupalla erklärte, dass die AfD bei der Europawahl „20% hätten erreichen können“ und beklagte sich über die Berichterstattung zu den beiden Kandidaten, die seiner Meinung nach „ungerecht und unverhältnismäßig“ war. Er räumte jedoch ein, dass durch „unbedachtes und unprofessionelles Verhalten einige Angriffsflächen geboten wurden.“ Chrupalla betonte die Notwendigkeit, sorgfältiger bei der Auswahl der Kandidaten vorzugehen, um die Zukunft der Partei zu sichern.
