Deutscher Präsident besucht “No-Go”-Stadtviertel – 03/13/2018

nrwheute
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Als Präsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstagvormittag in Marxloh zu seinem kurzen Besuch ankam, war der größte Teil des Mülls, der normalerweise die Straßen ziert, verschwunden, ebenso wie die Gruppen von Männern, die herumstehen und rauchen. Viele Gebäude in Marxloh tragen die Zeichen des wirtschaftlichen Niedergangs. Steinmeier, der weniger als zwei Stunden lang durch einen 100-Quadratmeter-Teil des Viertels geschoben wurde, machte ein etwas absurdens Bild.

Er wollte sich selbst von den Herausforderungen überzeugen, mit denen diese Gemeinschaft konfrontiert ist, und reagierte auf Kritik, dass er ein “Katastrophentourist” sei. Er räumte ein, dass Marxloh von Medien und Politikern als Symbol für viele Probleme des Landes genutzt wird, was viele Bewohner verärgert. Viele Bewohner fühlen sich jedoch nicht als negatives Symbol und wehren sich gegen diese Darstellung.

Menschen wie Ahmed, ein 56-jähriger Taxifahrer, und Gamze, eine junge Frau, die in einem der vielen Brautläden in Marxloh arbeitet, berichten von ihrer Perspektive auf das Viertel. Trotz der Probleme mit Verbrecher-“Clans” aus dem Libanon und Osteuropa sah Duisburg insgesamt einen Rückgang der Kriminalität im Jahr 2017. Marxloh hat eine “ausländische” Bevölkerungsmehrheit, und viele Bewohner sind in Deutschland geborene Zuwanderer.

Trotz aufgeheizter Berichte über Marxloh wird das Viertel als normale Gemeinde beschrieben, die mit den Auswirkungen des industriellen Niedergangs zu kämpfen hat. Besuche von Spitzenpolitikern wie Steinmeier werden daher skeptisch betrachtet. Die Bewohner von Marxloh fordern mehr Unterstützung, auch wenn sie bereits einige erfolgreiche soziale Projekte wie den Marxloher Runden Tisch auf die Beine gestellt haben. Die Gemeinschaft erwartet keine Hilfe von der Bundesregierung, sondern engagiert sich selbst für ihre Nachbarschaft.

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