Deutschland erhält erstes ferngesteuertes Binnenschifffahrtszentrum

nrwheute
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Das belgische Technologieunternehmen SEAFAR hat in Zusammenarbeit mit HGK Shipping und Reederei Deymann Deutschlands erstes Remote Operations Centre in Duisburg eröffnet. Das Zentrum ermöglicht die Fernsteuerung von Binnenschiffen auf Binnengewässern und zielt darauf ab, dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken. SEAFAR plant, bestehende Genehmigungen für die Unterlauf-Probefahrt auf dem Niederrhein zu nutzen und weitere Wasserstraßen wie den Mittellandkanal und andere Teile des Rheins für die Lösung zu kennzeichnen. Ähnliche Konzepte mit reduzierter Besatzung werden bereits in Belgien und den Niederlanden für verschiedene Arten von Binnengewässern eingesetzt, und einige davon werden vom neuen Standort in Duisburg-Ruhrort aus gesteuert.

Das Zentrum in Duisburg verfügt über drei Arbeitsplätze für Fernsteuerungsbediener, die als Schiffsführer fungieren, sowie einen Arbeitsplatz für den Verkehrsleiter, der die Bewegungen der Schiffe im Hintergrund überwacht und als primärer Ansprechpartner dient. Moderne IT-Infrastruktur ermöglicht es Kapitänen, Binnenschiffe fernzusteuern, indem sie Steuersysteme nutzen, die denen einer Fahrerkabine ähneln, neben einem umfangreichen Kameranetzwerk. Die Expansion in die Binnenwasserstraßen der größten Volkswirtschaft Europas markiert einen bedeutenden Meilenstein für das Unternehmen. Unter dem Motto “Mehr Klimaschutz trotz Fachkräftemangel” soll dieser technologische Fortschritt langfristige Transportlösungen über diesen wichtigen Verkehrsträger sicherstellen.

Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping, betont, dass die Erfüllung ehrgeiziger Klimaziele in den kommenden Jahren eine deutliche Verlagerung Richtung Binnenschifffahrt und Wasserstraßengütertransport erfordert. Martin Deymann, Geschäftsführer von Reederei Deymann, merkt an, dass die Fernsteuerungsbetrieb die Herausforderungen bei der Anwerbung neuer Talente für die Branche überwinden und den Beruf attraktiver machen kann. Projektbeteiligte arbeiten mit relevanten Behörden und Einrichtungen zusammen, um die für den Betrieb des deutschen Binnenwasserstraßennetzes erforderlichen Lizenzen allmählich zu erweitern.

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