Abschied von Alexandra Popp: Ein emotionales Ende einer Ära im deutschen Frauenfußball
Abschied von Alexandra Popp: Eine Ära im deutschen Frauenfußball endet
Am Montagabend wurde im MSV-Arena in Duisburg ein bedeutendes Kapitel des deutschen Frauenfußballs beendet. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Alexandra Popp, die erste wahre Superstar im deutschen Frauenfußball, von ihrer internationalen Karriere. Trotz der 1:2-Niederlage gegen Australien war der Ausgang des Spiels nebensächlich. 26.263 Fans kamen zusammen, um Popp einen emotionalen Abschied zu bereiten.
Emotionale Abschied
Nach 15 Minuten wurde Popp ausgewechselt, was das Publikum zu einer Standing Ovation veranlasste. In diesem Moment übergab sie das Kapitänsamt an Giulia Gwinn, die als nächste zentrale Figur im deutschen Frauenfußball gilt. In ihrer Abschiedsrede reflektierte die 33-jährige Spielerin über ihre Reise: „Ich hatte unglaublich viel Spaß in meiner Karriere. Ich kam als kleines Mädchen in die Nationalmannschaft… Plötzlich bist du eine Führungspersönlichkeit.“
Popp gestand, dass sie während der Nationalhymne mit den Tränen kämpfen musste: „Als die Tränen kommen, kommen sie. Ich war einfach sehr dankbar, alles noch einmal erleben zu dürfen.“
Die vorzeitige Auswechslung war im Übrigen zuvor geplant gewesen. „Natürlich möchte man weiterspielen. Wäre das nicht der Fall, müsste ich auch mit meinem Verein (Wolfsburg) aufhören“, sagte Popp.
Ein bleibendes Erbe
Christian Wueck, der neue Trainer der deutschen Nationalmannschaft, betonte in der Nachbetrachtung die immense Bedeutung von Popp für den Frauenfußball: „Sie ist eine absolute Führungspersönlichkeit. Junge Mädchen haben mit dem Fußballspielen begonnen, weil es sie gab. Das ist eine große Leistung.“
Im Rahmen ihres 145. internationalen Spiels konnte Popp leider kein weiteres Tor zu ihrem beeindruckenden Torekonto von 67 Treffern hinzufügen. Sie war zwar auf dem Feld, als Selina Cerci den ersten Treffer für Deutschland erzielte, musste jedoch zusehen, wie Australien durch Kyra Cooney-Cross und Clare Hunt die Partie drehte.
Wo alles begann
In der Pressekonferenz vor dem Spiel sprach Popp von der „Romantik“ des Anlasses: „Es gibt nichts Schöneres, als dort zu enden, wo alles begann.“ Tatsächlich gab sie 2008 ihr erstes professionelles Spiel für den MSV Duisburg auf demselben Platz, mit dem sie die Champions League gewann. Ihr Debüt in der Nationalmannschaft feierte sie hier im Februar 2010.
Mit 14 Jahren Erfahrung, darunter zwei Champions-League-Titel, sieben Bundesligatitel und 13 DFB-Pokalsiege, wird Popp als Pionierin des Frauenfußballs in Deutschland in Erinnerung bleiben. Als Olympiasiegerin von 2016 fiel ihr Abschied in eine Zeit, in der das Interesse und die Unterstützung für den Frauenfußball weltweit zugenommen haben.
Fazit
Alexandra Popp wird als eine der größten Spielerinnen in der Geschichte des deutschen Fußballs in Erinnerung bleiben. Ihr Vermächtnis wird sowohl in Deutschland als auch international weiterleben. Mit ihrem Abgang endet nicht nur eine Ära, sondern auch eine inspirierende Geschichte, die viele zukünftige Generationen von Fußballerinnen motivieren wird. Wir danken dir, Alexandra, für die unvergesslichen Momente und deine Pionierarbeit für den Frauenfußball!