Forscher aus Bielefeld nutzen europäische Supercomputer

nrwheute
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Die Physiker Dr. Olaf Kaczmarek und Dr. Christian Schmidt-Sonntag von der Universität Bielefeld haben 82 Millionen Kernstunden auf den leistungsstärksten Supercomputern in Europa gesichert. Dies wird nicht nur den Forschungsprozess in ihren jeweiligen Projekten zu schweren Quarks in einem Plasma von Quarks und Gluonen (Dr. Kaczmarek) und zum Phasendiagramm von Quarks und Gluonen (Dr. Schmidt-Sonntag) beschleunigen, sondern auch die Bedeutung ihrer Arbeit hervorheben. Die Ergebnisse der Forschung werden später auf den Bielefelder Supercomputer am Bielefeld GPU-Cluster übertragen und öffentlich zugänglich gemacht.

Supercomputer sind in der modernen wissenschaftlichen Forschung oft unverzichtbar: Sie sind ein wesentliches Werkzeug zur Verarbeitung der zunehmenden Datenmengen, die für Statistiken, Prognosen und andere Berechnungen in einer Vielzahl von Disziplinen benötigt werden. Im Rahmen des gemeinsamen Projekts ‘European High Performance Computing Joint Undertaking’ wurde in den letzten Jahren viel Geld in den Bau neuer europäischer Vorzeige-Supercomputer investiert. Seit Juni 2023 belegen die Supercomputer “LUMI” in Finnland und “Leonardo” in Italien den dritten und vierten Platz im globalen Ranking der 500 leistungsstärksten Supercomputer weltweit. Erster Platz wird derzeit vom Supercomputer “Frontier” in den Vereinigten Staaten gehalten, gefolgt von “Fugaku” in Japan.Olaf Kaczmarek und Dr. Christian Schimdt-Sonntag wurden als verantwortliche Projektleiter eines internationalen Teams von Wissenschaftlern in der ersten Runde eines Aufrufs zur Beantragung von Rechenzeit auf diesen Systemen erfolgreich. Sie setzten sich in einem rigiden Antragsprüfungsprozess gegen zahlreiche Mitbewerber aus der ganzen Welt durch und erhielten nun 60 Millionen Kernstunden auf LUMI-G und 22 Millionen Kernstunden auf Leonardo – was der jährlichen Rechenleistung von 20.000 bzw. 6.000 Laptops entspricht. Diese Rechenzeit wird ihre Forschung erleichtern, die die Eigenschaften von Materie unter extremen Bedingungen untersucht.

Dieses Forschungsprojekt zu den extremen Bedingungen von Materie befasst sich mit Temperaturen und Teilchendichten, die beispielsweise kurz nach dem Urknall in unserem Universum vorhanden waren, sowie mit Temperaturen und Teilchendichten, die bei schweren Ionenexperimenten im Large Hadron Collider (LHC) am ‘CERN’ European Organisation for Nuclear Research in Genf, Schweiz, und im Relativistic Heavy Ion Accelerator (RHIC) am Brookhaven National Laboratory (BNL) auf Long Island, New York, erzeugt und gemessen wurden. Diese Forschungsprojekte sind Teil des Collaborative Research Centre TransRegio 211 ‘Strong-Interaction Matter under Extreme Conditions’, das Forscher der Goethe-Universität Frankfurt, der Universität Bielefeld und der Technischen Universität Darmstadt zusammenführt. Als Mitglieder des nordrhein-westfälischen Kompetenznetzwerk für Hochleistungsrechnen (HPC.NRW), einem Konsortium, das kürzlich bis Ende 2024 verlängert wurde, unterstützen Olaf Kaczmarek und Christian Schmidt-Sonntag Bielefelder Forscher und ihre Projekte am Bielefeld GPU-Cluster und bieten auch Beratung zur Beantragung von Rechenzeit auf anderen Supercomputern in der Region, insbesondere in Deutschland und Europa.

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