Die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland ist laut einer Metaanalyse des Wuppertal-Instituts im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW wettbewerbsfähiger als erwartet im Vergleich zu Importen. Die Studie konzentriert sich hauptsächlich auf das Jahr 2030 und bestätigt die Vorteile von in Deutschland aus heimischen erneuerbaren Energien produziertem grünem Wasserstoff, insbesondere wenn die Bewertung aus ganzheitlicher Systemperspektive betrachtet wird.
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal-Instituts, betont, dass es sinnvoll ist, eine inländische grüne Wasserstoffwirtschaft zu stärken, nicht zuletzt wegen des Mehrwerts in Deutschland. Die Studie zeigt auch, dass blauer Wasserstoff, der auf Erdgas basiert, nicht die erhoffte Übergangslösung ist, da größere Mengen erst ab 2030 verfügbar sein werden. Ein weiteres Problem ist, dass eine vollständige CO2-Neutralität aufgrund der begrenzten Kohlendioxidbindung bei der Produktion aus Erdgas nicht erreichbar ist.
Die erwarteten Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland sind in den letzten Jahren gesunken und liegen größtenteils unter den Importkosten für per Schiff eingeführten Wasserstoff. Auch im Vergleich zum Import per Pipeline ist grüner Wasserstoff in vielen Fällen wettbewerbsfähig. Die Anwendung von grünem Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle in der zukünftigen Wasserstoffwirtschaft. Eine effiziente Nutzung wird durch Fokussierung auf unverzichtbare Anwendungen wie in der Stahl- oder Chemieindustrie empfohlen.
Die Studie von Frank Merten, stellvertretender Leiter der Forschungseinheit Systeme und Infrastrukturen am Wuppertal-Institut, betont die Notwendigkeit, den zukünftigen Wasserstoffbedarf zu begrenzen, um die erforderlichen Produktions- und Importvolumina zu reduzieren. Ein umfangreicher Einsatz von Wasserstoff im Bau- und Verkehrssektor ist aus heutiger Sicht nicht ratsam. Die Studie kann kostenlos über den angegebenen Link heruntergeladen werden.