Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat in einer Einreichung auf der Bonner Klimakonferenz ihren aktuellen Fortschritt und Pläne zur Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt bis oder um das Jahr 2050 skizziert. Die Einreichung erfolgte auf der sechzigsten Sitzung des Subsidiary Body for Scientific and Technological Advice (SBSTA 60) des Übereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) vom 3. bis 13. Juni 2024 in Bonn, Deutschland. Herr Camille Bourgeon, Technischer Beamter in der Abteilung Marineumwelt der IMO, stellte das Dokument vor, das konkrete Maßnahmen enthält, die geplant sind und umgesetzt werden sollen, um sicherzustellen, dass die wegweisende IMO-Strategie zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus Schiffen aus dem Jahr 2023 in rechtlich bindende Vorschriften umgesetzt wird, die für alle Schiffe gelten und weltweit durchgesetzt werden.
Der Zeitplan für die Umsetzung der Strategie sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 20 % der Emissionen aus Schiffen reduziert werden sollen, mit dem Ziel von 30 %. Bis zum Jahr 2040 soll die Reduzierung mindestens 70 % betragen, mit dem Ziel von 80 %. Außerdem wird eine Steigerung des Anteils emissionsfreier Kraftstoffe auf 5 % bis 2030 angestrebt. Um diese Ziele zu erreichen, werden kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen entwickelt. Die verpflichtenden kurzfristigen Maßnahmen sind bereits 2023 in Kraft getreten und erfordern, dass Schiffe technische Energieeffizienz- und Kohlenstoffintensitätsanforderungen erfüllen.
Zusätzlich zur Entwicklung einer Reihe von potenziellen mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen hat die IMO weitere damit verbundene regulatorische Arbeitsströme skizziert, die vorangetrieben werden. Dazu gehören die Untersuchung der Lebenszyklus-Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen, die Verbesserung der Energieeffizienzvorschriften sowie Sicherheitsvorschriften für Schiffe, die neue Technologien und alternative Kraftstoffe nutzen. Die IMO unterstützt auch Entwicklungsländer, insbesondere kleine Inselentwicklungsländer und am wenigsten entwickelte Länder, bei der Umsetzung der IMO-Strategie zur Reduzierung von Treibhausgasen durch Programme, Projekte und Partnerschaften.