Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat in einem Beitrag zur Bonner Klimakonferenz ihren neuesten Fortschritt und Pläne zur Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt bis etwa 2050 skizziert. Der Beitrag wurde während der sechzigsten Sitzung des Subsidiary Body for Scientific and Technological Advice (SBSTA 60) des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) in Bonn, Deutschland, vorgelegt. Der Technische Beamte der IMO, Herr Camille Bourgeon, stellte konkrete Maßnahmen vor, die geplant und durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die bahnbrechende IMO-Strategie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Schiffen aus dem Jahr 2023 in rechtlich bindende Vorschriften umgesetzt wird, die für alle Schiffe gelten und weltweit durchgesetzt werden.
Die IMO-Strategie bezieht sich auf verbesserte Ebenen des Ambitionsniveaus, um bis etwa 2050 netto-null Treibhausgasemissionen von Schiffen zu erreichen. Es wurden auch indikative Kontrollpunkte für 2030 (um die Emissionen von Schiffen mindestens um 20 % zu reduzieren, mit dem Ziel von 30 %) und 2040 (um die Emissionen um mindestens 70 %, mit dem Ziel von 80 %, zu reduzieren) festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, werden kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen entwickelt. Pflichtige kurzfristige Maßnahmen wurden 2023 in Kraft gesetzt und erfordern, dass Schiffe die technischen Energieeffizienz- und Kohlenstoffintensitätsanforderungen erfüllen.
Im März stimmte der IMO-Marine Environment Protection Committee einem Entwurf eines “IMO Netto-Null-Rahmens” zu – ein erster Schritt zur Integration dieser mittelfristigen Maßnahmen in das internationale Recht. Gleichzeitig bewertet die IMO die möglichen Auswirkungen der Kandidatenmaßnahmen auf Staaten und Flotten. Im September wird ein Expertenworkshop in London stattfinden, um vorläufige Ergebnisse dieser umfassenden Auswirkungsbewertung zu diskutieren, bevor der Marine Environment Protection Committee darüber berät. Darüber hinaus werden andere damit zusammenhängende regulatorische Arbeitsströme wie die Lebenszyklus-GHG-Intensitätsbewertung von Schiffen, die Verbesserung der Energieeffizienzvorschriften, Sicherheitsvorschriften für Schiffe, Kapazitätsaufbau und technische Zusammenarbeit weiter vorangetrieben.