Ein Team aus Bochum hat eine Substanz entwickelt, die Ferroptose in Krebszellen auslösen kann, was möglicherweise den Weg für neue Behandlungen ebnet. Weitere Forschung ist erforderlich, um die gezielte Wirkung zu verfeinern. Dieser Durchbruch in der Krebstherapie könnte zur Entwicklung neuer Medikamente führen. Die Forschung wurde von Dr. Johannes Karges und seinem Team in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt.
Eine Art programmierten Zelltods, die Ferroptose genannt wird, wurde erstmals von einem Team aus Bochum ausgelöst. Ferroptose ist charakterisiert durch die Ansammlung von Lipidperoxiden und wird üblicherweise durch Eisen katalysiert. Das Team hat einen Cobalt enthaltenden Metallkomplex entwickelt, der diese spezifische Art des Zelltods in Krebszellen verursacht.
In der Forschung von Johannes Karges wurden Tumorzelllinien verwendet, um zu zeigen, dass der Cobalt-Komplex Ferroptose in den Tumorzellen induziert. Darüber hinaus verlangsamte die Substanz das Wachstum von künstlich hergestellten Mikrotumoren. Die Entwicklung von Metallkomplexen zur Auslösung von Ferroptose wird als vielversprechender neuer Ansatz für die Krebsbehandlung betrachtet.
Obwohl vielversprechend, ist noch weitere Forschung notwendig, um den Metallkomplex effektiv in Tierversuchen und klinischen Studien zu testen. Aktuell greift die Substanz auch gesunde Zellen an, daher muss ein Weg gefunden werden, um den Cobalt-Komplex gezielt auf Tumorzellen abzustimmen. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie International Edition veröffentlicht.