MVRDV und LOLA planen ein neues grünes Viertel in Düsseldorf namens Grüne Mitte in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten LOLA. Das Projekt, initiiert von Cube Real Estate, zielt darauf ab, fast 500 neue Wohnungen zu schaffen, wovon 50 Prozent sozial oder erschwinglich sein sollen. Die Entwicklung umfasst auch Gemeinschaftsräume, um das Wohlbefinden des Viertels insgesamt zu verbessern. Auf dem vorgeschlagenen Gelände in Flingern-Süd befindet sich derzeit ein untergenutztes Einkaufszentrum, ein Supermarkt und ein Parkhauskomplex, der erst vor 11 Jahren gebaut wurde. Die Nachbarschaft Kiefernstraße, die seit den 1980er Jahren bekannt ist für Hausbesetzung und lebendige Straßenkunst, trägt zu den vielfältigen Gemeinschaftsdynamiken bei. Durch eine Beteiligungsprozess sorgen die Teams für Gemeinschaftsbeteiligung und -unterstützung, indem sie die Entwicklungsziele mit den unterschiedlichen Bedürfnissen der Gemeinschaft abstimmen.
MVRDV und LOLA haben eine Reihe von Workshops durchgeführt, um die Bewohner in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Anhand von Interviews und Brainstorming-Sitzungen wurden Schlüsselanforderungen ermittelt, wie die Bedeutung des Erhalts des Supermarkts als sozialer Treffpunkt, die Verbesserung der Anbindung an benachbarte Stadtviertel und die Integration von öffentlichen Räumen für eine inklusive soziale Umgebung. Die Grüne Mitte, mit Blöcken um einen zentralen Grünraum, war die beliebteste Wahl. Dieser zentrale, parkähnliche Raum innerhalb des Blocks reduziert befestigte oder bebaute Flächen von 98 Prozent auf 62 Prozent und dient als Gemeinschaftszentrum, das über verschiedene Durchgänge erreichbar ist. Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie Gründächer, Photovoltaikpaneele und Kreuzlagenholzböden tragen zu einem angenehmen Mikroklima bei.
Um diese große Grünfläche wirtschaftlich zu unterstützen, wurde ein Kompromiss eingegangen, der die Einbeziehung eines Bürohochhauses in die südwestliche Ecke vorsah. Trotz dem nicht im Einklang mit dem Hochhausplan der Stadt stehenden Design, erhielt das Gebäude aufgrund der Unterstützung der Gemeinschaft eine Sondergenehmigung. Die nachhaltigen Maßnahmen umfassen grüne Dächer, Photovoltaikpaneele, Kreuzlagenholzböden und einen urban mining Ansatz. Die Fassaden des Gebäudes feiern Vielfalt, mit unterschiedlichen Behandlungen für jede Block- und einige Wände, die in Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Kiefernstraße mit Straßenkunst gestaltet werden sollen.