In Deutschland machte der jährliche Pride oder Christopher Street Day (CSD) Umzug in Köln am Sonntag Geschichte, da er über 1,2 Millionen Teilnehmer anzog und einen neuen Standard für LGBTQ+ Feiern im Land setzte. Mit rund 60.000 Teilnehmern und 90 bunten Wagen waren die Straßen von Köln voller Farben, Musik und einer starken Botschaft der Einheit und des Engagements für LGBTQ+ Rechte. Unter dem Motto “Für Menschenrechte. Viele. Zusammen. Stark.” feierte der diesjährige Umzug die Vielfalt und hob die fortwährenden Kämpfe um Gleichberechtigung hervor. Die Veranstaltung ist nach der Straße in New York City benannt, auf der die Stonewall Inn steht, der Ort der modernen LGBTQ+ Rechtsbewegung.
Die Festlichkeiten begannen auf der Deutzer Brücke mit bewegenden Reden prominenter deutscher Politiker, wie von der deutschen Nachrichtenagentur dpa berichtet wurde. “Kölns Pride Parade strahlt in die ganze Welt aus”, sagte Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur. “Diese Veranstaltung ist nicht nur der wichtigste CSD in Deutschland, sondern in ganz Europa, und symbolisiert unser unerschütterliches Engagement für Menschenrechte und Gleichheit.” Laut den Organisatoren verzeichnete die Veranstaltung eine beispiellose Teilnahme, was sie zum größten CSD-Umzug machte, den Köln je veranstaltet hat.
Trotz der feierlichen Atmosphäre war der Umzug nicht ohne Zwischenfälle. Die Polizei griff ein, als eine Gruppe von 13 Männern rechtsradikale und homophobe Äußerungen machte und Regenbogenflaggen herunterriss. Die Männer wurden wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung angeklagt. Dennoch verlief die Veranstaltung insgesamt friedlich und ohne größere Störungen, was die Widerstandsfähigkeit und Solidarität der LGBTQ+ Gemeinschaft zeigte. Der Umzug wurde auch nach einem online veröffentlichten Video, das zu einem Angriff auf die Veranstaltung aufrief, überprüft.
Laut dem deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach macht die zunehmende Feindseligkeit gegenüber queeren Menschen Veranstaltungen wie den CSD wichtiger denn je. “Der CSD ist eine sehr wichtige Demonstration für Demokratie, Freiheit und die Rechte queerer Menschen”, sagte Lauterbach. “Es ist schockierend zu sehen, wie Rechte innerhalb Europas eingeschränkt werden”, so dpa.