Saubere Technologien können die Stahlproduktion und den Klimaschutz harmonisieren

nrwheute
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Die Stahlindustrie ist für acht Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Da mehr als sieben von zehn heute existierenden koksbefeuerten Hochöfen bis zum Ende des Jahrzehnts erneuert oder ersetzt werden müssen, gibt es laut einer Analyse von Agora Industry, Wuppertal Institute und Lund University eine wichtige Gelegenheit, auf emissionsarme Produktionsmethoden umzusteigen. Acht potenzielle Durchbruchstechnologien wurden hinsichtlich ihrer Marktreife, Kosten und Auswirkungen auf die Emissionen bewertet, darunter die Verwendung von Wasserstoff zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen, schrottgeführte Lichtbogenöfen, Elektrolyse und die Implementierung von CO2-Abscheidung in bestehenden koksbefeuerten Anlagen.

Einige dieser Technologien können bereits heute eingesetzt werden, um den Markt für grünen Stahl anzukurbeln, während andere mehr Zeit benötigen, um technologische Reife zu erlangen, aber langfristiges Potenzial zeigen. Einige dieser Technologien könnten sich jedoch nie als angemessene Lösungen für die Dekarbonisierung des Stahlsektors erweisen. Laut Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, sind technische Lösungen zur Reduzierung der hohen CO2-Emissionen der aktuellen Stahlproduktion auf fast Null erreichbar und müssen schnell implementiert und weiterentwickelt werden.

Die Forscher schlussfolgern in ihrer Analyse “Low-carbon technologies for the global steel transformation”, dass schrott- und wasserstoffbasierte Methoden das größte Potenzial für Unternehmen haben, die noch in diesem Jahrzehnt umsteigen wollen. Hingegen bergen die Nachrüstung bestehender kohlebasierten Anlagen mit CO2-Abscheidungs- und Speichertechnologie die größten wirtschaftlichen und umweltbezogenen Risiken. Unabhängig von den gewählten Technologien sind angemessene regulatorische Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit und gezielte Anreize erforderlich, um die Nachfrage nach grünem Stahl zu steigern und dessen Produktion zu fördern.

Die 76-seitige Analyse kann kostenlos über den untenstehenden Link heruntergeladen werden.

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