Um Migration und Gesundheit in Europa geht es in einer neuen Artikelserie eines Lancet-Fachmagazins. Drei Gesundheitswissenschaftlerinnen der Universität gehören zu den Autorinnen. Mit einer Sonderausgabe startet die Serie. Vorgestellt wird die Ausgabe in Genf (Schweiz), parallel zu der ebenfalls dort stattfindenden Weltgesundheitsversammlung. Die Beiträge behandeln Themen wie Impfstoffgerechtigkeit, Rassismus und Diskriminierung. An zwei der sieben Artikel der Sonderausgabe haben Professor Dr. med. Kayvan Bozorgmehr, Dr. Nora Gottlieb und Professor Dr. med. Oliver Razum, alle von der Bielefelder Fakultät für Gesundheitswissenschaften, mitgewirkt.
Nora Gottlieb als Erstautorin und Kayvan Bozorgmehr als Letztautor befassen sich in ihrem Beitrag gemeinsam mit Fachkolleginnen damit, wie negative Narrative über Migrantinnen die öffentliche Meinung prägen können, obwohl sie oft unbegründet oder falsch sind. Empfehlungen werden gegeben, wie positive Narrative gefördert werden können, um die Gesundheitspolitik inklusiver zu gestalten. Oliver Razum ist Co-Autor eines Artikels in der Sonderausgabe und betont, dass sich das Gesundheitswesen auf zugewanderte Menschen einstellen muss, da sie Mitglieder der Sozial- und Krankenversicherung sind. Razum fordert eine Ausbildung von Ärzt*innen und Gesundheitspersonal im Umgang mit zunehmender Vielfalt, um Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung zu schaffen.
Insgesamt erscheinen sieben Artikel in der Sonderausgabe parallel zur Weltgesundheitsversammlung 2024 in Genf. Die Veröffentlichung erfolgt im Open Access durch das Lancet Migration European Regional Hub. Dieses Netzwerk bringt Forschende, Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen, politische Entscheidungsträger und Migrantinnen zusammen, um Erkenntnisse aus Wissenschaft, Politik und Praxis zu verknüpfen. Die Artikel dienen als Impulse für den politischen Umgang mit Migration und Gesundheit in Europa und sollen zu einer inklusiveren Gesundheitsversorgung beitragen. Die Initiative Lancet Migration und das Genfer Zentrum für humanitäre Studien leiten das Netzwerk und stellen Forschungsergebnisse sowie politische Empfehlungen zu Gesundheitsbedürfnissen von Migrantinnen bereit.