Sadler’s Wells in London präsentiert am 14. Februar 2024 Pina Bauschs Tanztheaterstück Nelken. Trotz Bauschs Tod im Jahr 2009 hat ihr Werk nach wie vor eine starke Wirkung und wird als wegweisend angesehen. Nelken aus den 1980er Jahren gilt als eines ihrer Meisterwerke und wurde erstmals seit ihrem Tod in Großbritannien aufgeführt.
Das Tanztheater Wuppertal zeigt in seiner Aufführung die expressive Forschung, die Bausch zu Lebzeiten betrieben hat. Die Tänzer verkörpern mit Anmut und Schönheit die Choreographie von Bausch.
Das Stück Nelken dreht sich um das Motiv der Nelkenblumen, die eine zentrale Rolle spielen. Die pinkfarbene Blumenkulisse und die Anwesenheit von vier Schäferhunden auf der Bühne verstärken das Gefühl der Erwartung. Die Musik von George Gershwin unterstreicht die Spannung zwischen Zartheit und Tragik, die das Thema „Liebe“ umgibt.
Peter Pabst, langjähriger Designer des Tanztheaters Wuppertal, kreiert mit seinen Kostümen eine ästhetische Mischung aus Flora und retro Anzügen, die die Bewegungen der Tänzer verstärken. Die visuelle Wirkung ist überwältigend.
Tanztheater bleibt trotz des Todes von Pina Bausch durch die Kreativität des Ensembles bestehen. Die Tänzer, die einst unter Pina selbst tanzten, tragen wesentlich zur Neuaufführung von Nelken bei.
Nelken befasst sich auch mit dem Thema der Bürokratie im Ostdeutschland der 1980er Jahre und den damit einhergehenden Einschränkungen der Freiheit. Das Stück stellt die Balance zwischen grotesker Komik und Unbehagen dar und fordert dazu auf, die Freiheit zu verteidigen.
Bauschs Choreographie greift die Frage nach der Grenze zwischen Schönheit und Zerstörung auf und zeigt, dass diese untrennbar miteinander verbunden sind. Die Tänzer verkörpern diese Themen mit großer Ehrlichkeit und Verletzlichkeit auf der Bühne und machen Bauschs Werk umso bewegender.