Im August dieses Jahres wird Thyssenkrupp Steel Europe die ersten Vorschläge für den verzögerten Bau einer grünen Stahlanlage in Duisburg vorlegen. Dies gab der CEO des Unternehmens, Bernhard Osburg, auf der Handelsblatt Wasserstoffkonferenz bekannt, wie Reuters berichtet. Diese Pläne sollen es Thyssenkrupp ermöglichen, schrittweise auf die direkte Reduktionsstahlproduktion umzusteigen, um allmählich den Hochofen in seinem Werk zu ersetzen. Im vergangenen Jahr stellte die deutsche Regierung 2 Milliarden Euro an Subventionen für dieses Projekt bereit, um das Ziel des Stahlherstellers, bis spätestens 2045 Klimaneutralität zu erreichen, zu unterstützen.
Es wurde eine Ausschreibung für die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen genannt, für die zunächst Iqony, eine Tochtergesellschaft des kohlebefeuerten Energieunternehmens Steag, ausgewählt wurde. Der Projektvorschlag wurde im Jahr 2022 entwickelt, als dem Energieunternehmen die Rolle des Lieferanten von Wasserstoff und Sauerstoff von Duisburg-Walsum zum Thyssenkrupp-Werk zugewiesen wurde. Die Genehmigung für Steag/Iqony, das Werk zu betreiben, ist jedoch keine Garantie, da die Ausschreibung diskriminierungsfrei sein muss, erklärte der CEO und COO von Iqony, Ralf Schiele. Bernhard Osburg plädierte ebenfalls für Vorsicht in dieser Angelegenheit, da Steuergelder im Spiel sind.
Nach Handelsblatt zufolge weisen deutsche Industrielle allgemein darauf hin, dass es sich lohnt, die Erwartungen in Bezug auf Wasserstoff als zukünftige Energiequelle zur Reduzierung von Emissionen zu drosseln. Insbesondere wird grüner Wasserstoff nach Ansicht von Till Mansmann, dem Bundesbeauftragten für diese Angelegenheiten, Anfang des nächsten Jahrzehnts an deutsche Verbraucher, insbesondere an Stahlhersteller, geliefert. Wie das GMK Center zuvor berichtet hat, wurde das Werk von Thyssenkrupp Steel in Hagen (Thyssenkrupp Hohenlimburg) als erstes deutsches Industrieunternehmen direkt an einen Windpark angeschlossen. Dank der grünen Energie aus vier neuen Windkraftanlagen, die vom Projektpartner SL NaturEnergie installiert wurden, kann das Unternehmen nun 40% seines durchschnittlichen jährlichen Strombedarfs decken.