Groß angelegte Proteste am Signal-Iduna-Park am Samstagabend vermittelten die Unzufriedenheit der Ultra-Gruppen des BVB mit der Verbindung ihres Vereins mit dem deutschen Rüstungsunternehmen “Rheinmetall”. Während des gut besuchten Bundesliga “Top-Spiels” zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund am Samstagabend bekundeten BVB-Fans ständig ihre Unzufriedenheit mit dem Sponsoring-Deal ihres Clubs mit dem Rüstungsunternehmen Rheinmetall. Die koordinierten Protestaktionen begannen tatsächlich schon vor Anpfiff außerhalb des Stadions. Dort haben Dortmunder Ultra-Gruppen einen Panzer nachgebildet und symbolische rote Karten neben dem Porträt von Rheinmetall-CEO Armin Papperger hochgehalten.
Der dreijährige Sponsoring-Deal mit einem der größten Rüstungsunternehmen Deutschlands wurde kurz vor dem Champions-League-Finale offiziell besiegelt. Es wird gemunkelt, dass die Partnerschaft dem Westfalenclub jährlich einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag einbringen wird. Vereins- Ultra-Gruppen haben konsequent kritisiert, dass die Verhandlungen ohne ihre Beteiligung stattgefunden haben. Öffentliche Erklärungen der Gruppen werfen Dortmund vor, seine Werte zu kompromittieren. Während des Spiels am Samstagabend prangerten mehr als 90 Ultra-Gruppen in Bannern die Vereinbarung an.
Rheinmetall ist einer der größten Hersteller von Waffen und Munition in Deutschland. Plakate und Banner ließen darauf schließen, dass Dortmund sich mit Händlern von Blut und Gewalt verbündet hatte. Der langjährige Vereinsboss Hans-Joachim Watzke verteidigte den Deal im vergangenen Frühjahr unerbittlich. Watzke bemerkte, dass Sicherheit und Verteidigung “Grundpfeiler der Demokratie” seien. Unter den vielen Bannern, die am Samstagabend hochgehalten wurden, standen Slogans wie “Borussia verbindet, Rheinmetall tötet”, “Besser den Helm malen als herstellen”, “20 € in Blut” und “Wir lassen uns nicht an euren Panzer ketten”. Es waren auch viele anti-Rheinmetall-Gesänge zu hören. Der Verein hat einen Dialog mit den Fans über das Thema versprochen.