Das Tanzstück “Nelken” von Pina Bausch, das 1982 uraufgeführt wurde, zeichnet sich durch seine kraftvolle und auffällige Darstellung aus. Es kombiniert freudiges Spiel mit verstörender Unruhe und wird als Schlüsselwerk von Bausch angesehen. Als Choreografin des Wuppertal Ballett und Gründerin des Tanztheaters Wuppertal integrierte Bausch Elemente aus Sprache, Musik, Design und Bewegung in ihre Arbeit, die auf Freiheit der Ausdrucksweise basierte. Trotz ihres plötzlichen Todes im Jahr 2009 wird ihre Praxis durch das Tanztheater Wuppertal fortgesetzt.
Bei der Aufführung von “Nelken” im Sadler’s Wells Theater ist die Bühne mit 8000 wunderschönen Nelken bedeckt, was zusammen mit der Musik und dem Bühnenbild eine ätherische Atmosphäre schafft. Die Inszenierung umfasst abstrakte Szenen, die verschiedene Beziehungen und Verhaltensweisen erkunden, vom Spielen bis zum Deuten von Unbehagen. Die Kostüme spiegeln die Themen des Stücks wider und die Tänzer geben bei den anspruchsvollen Tanzsequenzen ihr Bestes.
Die Performance von “Nelken” beinhaltet auch Momente des Unbehagens, in denen Protagonisten dehumanisiert und gedemütigt werden. Dieser Kontrast zwischen spielerischen und bedrückenden Szenen erzeugt beim Publikum eine viszerale Unruhe. Das Stück endet mit einer herzlichen Geste, bei der die Darsteller dem Publikum ihre Beweggründe für ihre Karriere als Tänzer mitteilen.
“Nelken” ist ein kühnes und beeindruckendes Tanzstück, das aufgrund seiner emotionalen Intensität und körperlichen Anstrengung beeindruckt. Es läuft bis zum 22. Februar im Sadler’s Wells Theater und ist ein absolutes Muss für Tanzinteressierte und auch für diejenigen, die normalerweise lieber Theaterstücke oder Musicals besuchen.