Universitäten zögern, Chinas Vision für einen Campus auf Hainan anzunehmen.

nrwheute
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Geopolitische Risiken und die Öffnung anderer asiatischer Länder könnten Analysten zufolge Universitäten davon abhalten, Nebenstandorte in Chinas größtem Freihafen zu eröffnen. China hat sich in den letzten sechs Jahren bemüht, die Insel Hainan, den südlichsten Punkt des Landes, in ein internationales Zentrum für Tourismus und Investitionen zu verwandeln. Die Region ist eine Sonderwirtschaftszone, die von den Handelsvorschriften des Rests des Landes befreit ist. Ein Teil des Plans für die Insel ist es, ausländische Universitäten anzuziehen, und im April 2023 veröffentlichte China die Vorschriften für die Eröffnung von Nebenstandorten.

Obwohl China bereits Nebenstandorte ausländischer Universitäten beherbergt, mussten diese Institutionen historisch gesehen einen chinesischen Partner finden, um im Land tätig zu werden. In Hainan gelten dieselben Regeln nicht – ausländische Institutionen können unabhängig Kurse in Wissenschaft, Technik, Landwirtschaft und Medizin anbieten. Ende letzten Jahres wurde die FH Bielefeld University of Applied Sciences aus Deutschland die erste, die einen unabhhängigen Nebenstandort in China etablierte.

Experten zufolge könnten Spitzeninstitute jedoch zögern, unabhängig in der Region tätig zu werden. Neben geopolitischen Risiken und einem relativ langsamen ROI spielen die Beschränkung der akademischen Freiheit eine Rolle. Andere Länder wie Indien und Indonesien haben ähnliche Sonderwirtschaftszonen für ausländische Universitäten geschaffen, was die Konkurrenz für Hainan erhöht.

Trotz Bedenken stimmen Experten darin überein, dass das Potenzial für transnationale Bildung in China signifikant ist. Einige chinesische Studierende schrecken mittlerweile aufgrund von Kosten, geopolitischen Bedenken und Sicherheitsängsten vor einem Studium im Ausland zurück. Laut Cheryl Yu, Mitbegründerin der Bildungsberatung Higher Education Connected, scheint das internationale Bildungsprojekt in Hainan für Außenstehende wie ein Mysterium, doch die Entwicklungsgeschwindigkeit dort sei phänomenal.

Institutionen versuchen offenbar, das Risiko zu mindern, indem sie Partnerschaften eingehen anstatt ganz unabhängige Zweigstellen zu errichten. Trotz der Herausforderungen bleiben Experten optimistisch in Bezug auf das Potenzial für internationale Bildung in China.

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