Wie ein ‘Counter-Strike’-Turnier zu einem Phänomen in Köln wurde

nrwheute
2 Min. Lesezeit

Mit einem Klick der Maus beginnt das Rennen gegen die Zeit. Die Menschenmenge wird größtenteils still, die Augen auf den riesigen Bildschirm gerichtet, der über ihnen schwebt. Wenn ein rhythmisches Piepen durch die Arena hallt, steigt auch der Puls aller Beteiligten. Spieler fallen einer nach dem anderen im kontrollierten Boom des taktischen Teamspiels. Man könnte eine Stecknadel fallen hören, wenn es nicht die bassigen Stimmen der Kommentatoren wären, die das Spielgeschehen analysieren. Eine hektische Showdown in einer kopfsteingepflasterten Gasse hinterlässt einen letzten Mann, aber er ist noch nicht in Sicherheit; die Zeit läuft ab. Das Crescendo des Pieptons kündigt eine verlorene Runde an, die nie kommt. Stattdessen wird durch ein Mikrofon geklickt und die digitale Stimme verkündet: “Counter-Terroristen gewinnen.” Tausende von Menschen stehen in Aufregung, bevor sie sich wieder beruhigen, um eine weitere Runde des Spiels zu sehen.

Dies ist die Erfahrung, professionelles Counter-Strike live zu sehen, und sie ist anders als alles andere. Viele betrachten es als den Gipfel des eSports, gleichermaßen Actionfilm und Super Bowl. Angesichts seiner jahrzehntelangen Dominanz über die Szene für 25 Jahre, ist es schwer, dies zu bestreiten.

Aber nicht alle Counter-Strike eSports-Erfahrungen sind gleich, und es gibt nur einen Ort, um es in seiner maximalistischen Form zu sehen: Köln, Deutschland.

Köln steht seit den frühen 2000er Jahren im Mittelpunkt der professionellen Gaming-Szene. Es ist die Heimat von ESL FACEIT Group, einer der Organisationen hinter dem Aufstieg von Counter-Strike als globalem eSport. Seit 2015 hat ESL ihr größtes jährliches Event in der deutschen Stadt mit ESL One Cologne veranstaltet, bekannt seit 2021 als Intel® Extreme Masters (IEM) Cologne, auch bekannt als “Die Kathedrale von Counter-Strike”.

Ein passenderweise prunkvoller Name für ein Gaming-Turnier, das Tausende von Teilnehmern aus der ganzen Welt nach Köln lockt. Die Stadt selbst sowie die LANXESS Arena, in der das Event seit 2015 größtenteils stattfindet, verkörpern zusammen die Kathedrale als Ort, an dem sich Spieler und Fans gleichermaßen versammeln, um am Altar von Counter-Strike zu beten.

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